Geodaten für jeden Mitarbeiter

Im Landratsamt Main-Tauber-Kreis haben die Mitarbeiter per Intranet Zugriff auf
einen zentralen Bestand von Geoinformationen. Möglich wird dies durch das
Räumliche Informations- und Planungssystem (RIPS) der Landesanstalt für Umwelt,
Messungen und Naturschutz Baden Württemberg (LUBW) und den Einsatz von disy
GISterm. Die in RIPS enthaltenen Geodaten sind aber nicht nur für die
Umweltexperten von Interesse.

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg nutzt Daten des
Räumlichen Informations- und Planungssystem (RIPS) der Landesanstalt für Umwelt,
Messungen und Naturschutz (LUBW) innerhalb und auch außerhalb der
Umweltbehörden. Die Entscheidung für disy GISterm beruhte insbesondere auf dem
Vorteil, dass im RIPS-Datenbestand Geobasisdaten der Landesvermessung sowie
Fachdaten der Umwelt- und weiterer Fachverwaltungen konsistent zusammengeführt
und für eine einfache Nutzung vorbereitet sind. Geschätzte 80 bis 90 Prozent
aller Verwaltungsaufgaben mit Raumbezug können auf der Datenbasis von RIPS
erledigt werden.

Ein Großteil der Umweltaufgaben war in Baden-Württemberg bereits 1995 auf die
Stadt- und Landkreis übertragen worden, seitdem wurde eine enge
IuK-Zusammenarbeit mit der LUBW und dem kommunalen DV-Verbund (DVV) aufgebaut.
Nach der großen Verwaltungsreform 2005 sind die Aufgaben weiterer bis dahin
selbstständiger Landesbehörden von den Kreisverwaltungen übernommen worden.
„Durch die Zusammenfassung der Fachämter unter unserem Dach haben wir sechs
verschiedene Geoinformationssysteme mit zum Teil gleichen Daten geerbt“,
schildert Dietmar Hirsch, Chef der Datenverarbeitung im Landratsamt.

Vor diesem Hintergrund hat das Umweltministerium gemeinsam mit anderen Ressorts,
dem Landkreistag, dem Städtetag und dem Main-Tauber-Kreis die Konzeption für
RIPS grundlegend überarbeitet. Die LUBW bietet in Kooperation mit dem DVV und
mit disy als Dienstleister Softwarelösungen an, um auf der Basis des sehr
umfassenden und homogenen Bestandes an Umweltdaten, örtliche Informationssysteme
aufzubauen und diese mit eigenen Fachdaten zum Beispiel aus den Planungs- und
Bauämtern anzureichern. Zu Gute kommt den Landkreisen und der LUBW dabei, dass
zwischen ihnen in der Umweltverwaltung bereits seit über 10 Jahren ein
eingespieltes System regelmäßiger Datenflüsse besteht, das die LUBW zum
zentralen Geodatenlieferanten für die Landkreise werden ließ.

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis nutzt seit Anfang Juli die neuen Möglichkeiten
mit Hilfe von disy GISterm Web. Die Software stellt als Web-GIS über einen so
genannten Web Mapping Service (WMS) von einem zentralen Server aus die Geodaten
in jedem gängigen Web-browser zur Verfügung. Die Pflege und auch die
Lizenzkosten für Desktoplösungen können entfallen. Dem Nutzer werden Werkzeuge
zum Betrachten der Daten zur Verfügung gestellt, die ohne großen
Schulungsaufwand eine intuitive Handhabung erlauben. So lassen sich die Karten
im Browser beispielsweise zoomen und verschieben, Objekte in der Karte können
angeklickt werden, um weitergehende Informationen zu erhalten und ein Ausdruck
ist über die entsprechende Funktion des Browsers problemlos möglich.

Bereits in den ersten Wochen nach Einführung des neuen Intranet-Dienstes haben
über ein Drittel der Mitarbeiter des Landratsamtes aus allen Fachbehörden von
diesen Möglichkeiten Gebrauch gemacht, berichtet EDV-Chef Hirsch. Er hofft auf
Synergie-Effekte, wenn zum Beispiel die Mitarbeiter der Planungsämter jetzt
direkt an ihrem Arbeitsplatz die Altlastenkataster aus der Umweltverwaltung
einsehen können. So können Stellungnahmen in Planungsverfahren schneller
abgegeben werden. Bislang waren dazu zeitaufwändige Rückfragen in den jeweiligen
Fachämtern erforderlich.

Noch mehr Vorteile verspricht sich das Landratsamt, wenn zusätzlich die Kommunen
der Rahmenvereinbarung über den Geobasisdatenbezug zwischen
Landesvermessungsamt, Gemeindetag und Städtetag beitreten und ebenfalls an
GISterm Web angebunden werden. Derzeit wirbt der Landkreis Main-Tauber bei
seinen Kommunen dafür und trifft auch auf großes Interesse. In einem weiteren
Schritt ist geplant, dass auch die Bürger per Internet auf ausgewählte Daten
zugreifen können.

disy GISterm wird in der neuen Version 3.9 auf der Intergeo 2007 in Leipzig
Halle 1, Stand F1.605 gezeigt.